Die Kuppeln in Hannover

© HAZ-Hauschild Archiv im HMH

Anneke Burandt

Kuppelbauten nehmen in der Architektur eine Sonderrolle ein. Lange Zeit waren Kuppeln nur Sakralarchitekturen und herausragenden öffentlichen Bauten vorbehalten, ehe sie in der Moderne auch zu einem verbreiteten Motiv in der Profanarchitektur wurden. Geometrisch und konstruktiv gelten Kuppeln zudem als kunstvolle Form des gewölbten Raumabschlusses. Die Kuppel ist eine ästhetische Würdeformel und ein architektonisches Ideal. Neben den Türmen und Turmhäusern prägen Kuppeln auch die Silhouette von Städten. Im Unterschied zu den anderen Höhendominanten kommen Kuppeln ungleich seltener vor und markieren die wenigen Sonderbauten einer Stadt. Das gilt sowohl in städtebaulicher und architektonischer Perspektive, als auch in semantischer Hinsicht.

In der Stadt Hannover hat es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein gutes Dutzend Kuppelbauten gegeben. Diese Bauten sollen in dem Dissertationsprojekt eingehend untersucht werden. Es handelt sich dabei um nicht durchgeführte, bereits vergangene sowie erhaltene und teils translozierte Kuppeln. Die Erforschung der einzelnen Bauwerke bedient sich in Abhängigkeit des jeweiligen Befundes dreier methodischer Arbeitsschritte: die Literatur- und Archivrecherche, Bestandsdokumentation und Bauforschung. Die Kuppeln werden dabei sowohl in ihrer statisch-konstruktiven-geometrischen Eigenart, als auch in ihren semantischen Ansprüchen und architektonischen Qualitäten untersucht. Mit dieser entwicklungsgeschichtlichen und vergleichenden Perspektive soll am Beispiel einer Stadt eine Kuppelbaugeschichte über drei Jahrhunderte verfasst werden.