Die Wilkhahn-Bauten in Eimbeckhausen – Architektur und Unternehmenskultur eines Möbelproduzenten

Luftbild der Wilkhahn-Bauten in Eimbeckhausen Luftbild der Wilkhahn-Bauten in Eimbeckhausen Luftbild der Wilkhahn-Bauten in Eimbeckhausen

Reinhard A. Müller

Mit der Arbeit soll eine Lücke in der architekturgeschichtlichen Forschung zum Fabrikbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland geschlossen werden. Ziel ist eine Baukultur- geschichte des 1907 in Eimbeckhausen als Stuhlfabrik Wilkening & Hahne gegründeten Möbelproduzenten Wilkhahn. Gegenstand der Untersuchung ist die Entstehungs- geschichte der Bauten, ihre architekturgeschichtliche Kontextualisierung und ihre Rolle für die Unternehmenskultur. Der chronologische Längsschnitt wird mit Querschnitten der Kulturmerkmale ihrer Zeit verbunden, um den ideengeschichtlichen Hintergrund der Bauten aufzudecken.

Das Unternehmen hat seit 1907 eine Reihe von Neu- und Erweiterungsbaumaßnahmen unterschiedlicher Qualität durchgeführt. Für die zwischen 1985 und 1993 geplanten und realisierten Pavillons von Frei Otto und Fertigungshallen von Thomas Herzog hat der Unternehmer und Bauherr Fritz Hahne besondere gestalterische und ökologische Ansprüche formuliert. Ihre Architekturen können als Ausdruck der Intentionen des Bauherrn und der beteiligten Architekten interpretiert werden. Sie bilden den Schwerpunkt der Arbeit.

Die Wilkhahn-Bauten von Otto und Herzog werden von Kritikern als beispielgebend für den Fabrikbau mittelständischer Unternehmen bewertet. Die Bedeutung des gewählten Themas geht über den Fall Wilkhahn hinaus. Die Arbeit kann neben ihrem Beitrag zur Architekturgeschichte für künftige Projekte des Fabrikbaus wertvolle Erkenntnisse liefern.

Die Promotionsprüfung fand am 19. Oktober 2022 statt.