





Kooperationen
In gemeinsamen Forschungsvorhaben mit internationalen Partnern des europäischen Auslands werden neue Forschungsfragen erarbeitet und zukunftsweisende Forschungsfelder erschlossen. Symposien und PhD Peer Reviews internationaler Ausrichtung eröffnen ein Forum, um Wissen auszutauschen und sich zu vernetzen sowie Fragestellungen in breiten, auch transdisziplinären Kontexten zu diskutieren. Dazu tragen auch Gastvorträge international tätiger Architekt:innen und Städtebauer:innen bei.



Communities of Tacit Knowledge
Architecture and Its Ways of Knowing
Communities of Tacit Knowledge ist ein innovatives, EU-gefördertes Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk, welches von zehn führenden akademischen Einrichtungen in Europa ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses Projektes ist es, junge Wissenschaftler*innen darin auszubilden, das spezifische Wissen von Architekten*innen analysieren, verstehen und anwenden zu lernen. Fokussiert werden hiermit jene ‚stillen‘ individuellen Kenntnisse und kollektiven Erfahrungsschätze unserer Disziplin, die sich in Gebäuden und Räumen, in Zeichnungen oder Modellen materialisieren, jedoch häufig nicht verbal festgehalten und kommuniziert werden. In Zusammenarbeit mit drei kulturellen Architekturinstitutionen und neun internationalen Architekturbüros wird ausgewählten Nachwuchswissenschaftler*innen ein PhD-Trainingsprogramm angeboten, welches sie dabei unterstützt, den besonderen Charakter des impliziten Entwurfswissens (in Architektur, dem Städtebau und der Landschaftsarchitektur) zu erforschen und seine Potenziale in der Auseinandersetzung mit aktuellen und zukünftigen Fragestellungen in der gebauten Umwelt zu entdecken. Nach drei Jahren der intensiven Forschung und des transdisziplinären Austauschs wird TACK in 10 PhD-Projekten resultieren, die sich jeweils spezifischen Themenkomplexen des impliziten Wissens widmen. Das individuelle Forschungsprojekt in Hannover unter der Leitung von Prof. Dr. Margitta Buchert und dem a_ku-Team konzentriert sich auf die Besonderheiten der Wissensgenerierung und Wissensleistung von Architekten*innen durch Reflexivität. Es wird von Caendia Wijnbelt bearbeitet.
Gesamtprojektlaufzeit: September 2019 – August 2023
Vollzeit-Phd-Förderung: 1. März 2020 – 28. Februar 2023
Akademische Projektpartner: ETH Zürich, Delft University of Technology, KTH Royal Institute of Technology (Stockholm), Oslo School of Architecture and Design, Bergische Universität Wuppertal, Politecnico Milano, Akademie der Künste Wien, University of Antwerp, University College London, Leibniz Universität Hannover
Nicht-akademische Projektpartner: Het Nieuwe Instituut, Vlaams Architectuur Instituut, Architekturzentrum Wien (AzW), Architecten De Vylder Vinck Taillieu, Kortkenie Stuhlmacher Architecten, Spridd, De Smet Vermeulen, Cityfoerster, One Fine Day architects, SOMA Architecture/Stefan Rutzinger, Onsite Studio, Snøhetta architects
Dieses Projekt wird gefördert durch das Rahmenprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union für Forschung und Innovation unter der Fördervereinbarung Nr. 860413.
Für weitere Informationen:
https://tacit-knowledge-architecture.com



The Tacit Dimension
Architektonisches Wissen und Forschung
Inwieweit kann architektonische Gestaltung und entwurfsbasierte Forschung als wissenschaftlich angesehen werden? Vorausgesetzt, dass Wissenschaft auf Basis allgemeiner und expliziter Methoden und Vorgehensweisen agiert, stellt sich die Frage, ob es Elemente in Architektur und anderen kreativen Künsten gibt, die außerhalb des Bereichs wissenschaftlicher Forschung verbleiben?
Der Forschungsansatz gründet auf der Annahme, dass es eine Form des Wissens gibt, die in den materiellen Produkten der Architektur, wie Schriften, Zeichnungen, Modelle und Gebäude, verkörpert ist, und die wir eher wissen als vermitteln können. (Polanyi 1986) Auch wird angenommen, dass bestimmte Aspekte dieses 'stillen Wissens' durchaus benannt werden können. Daher werden Fragen gestellt wie: Welche Kriterien bestimmen architekturspezifisches Wissen? Und wie können wir traditionelle Standards wissenschaftlicher Forschung erweitern durch das Wissen, das in Büros generiert und in beruflicher Praxis materialisiert wird? Daher liegt der Fokus auf den materiellen Produkten als Basis von Evaluation und Analyse. Ausgehend von der Idee, dass 'entwerferisches Wissen' zu den Kriterien und Vorgehensweisen wissenschaftlichen Forschens im Allgemeinen beitragen kann, bündelt dieses Projekt ein Netzwerk europäischer Wissenschaftler*innen, die bereits an den Schnittstellen von Entwurf, Kulturforschung, Geschichte und Philosophie arbeiten. Mit der Kombination reflektiver kultureller Analyse und materieller Produkte von Gestaltung ist die Architektur Musterfall für eine neue Perspektive auf Wissen.
Das Projekt wurde gefördert durch die Niederländische Organisation für Wissenschaftliche Forschung (NWO) und ist an die TU Delft angegliedert. Projektpartner (u.A.): Prof. Dr. Margitta Buchert (Leibniz Universität Hannover) Prof. Dr. Christoph Grafe (BU Wuppertal), Prof. Dr. Mari Lending (Oslo School of Architecture and Design), Prof. Dr. Angelika Schnell (Academy of Fine Arts Vienna), Prof. Dr. Lara Schrijver (University of Antwerp)
Zugehörige Publikation: Lara Schrijver (ed.), The Tacit Dimension. Act 1, Delft: TU 2014